In der Unsicherheit GETRAGEN

In der Unsicherheit GETRAGEN

Allein und abgetrennt
Ohne Boden
Verwirrt
Irritiert
Ohne Orientierung...

Nein, nicht ganz
Ich sehe im Gewitter
Trotz hohen Wellengangs
Auf dem Ozean der Unsicherheit
Etwas aufblitzen...

Irgendwas funkelt da in der Ferne
Lässt mich plötzlich Hoffnung schöpfen
Wo vorher nur Verzweiflung war...

Es ist 
Ein Schimmern
Hinter den Wolken
Ich kann noch nicht erfassen
Was es ist
Aber ich konzentriere mich
Auf dieses...

Denn...
Das lässt mich plötzlich
Sicherheit gewinnen
Gibt mir Boden
Lässt mich
Nicht mehr diese Einsamkeit spüren
Obwohl ich doch alleine bin...

Es ist
Wie in einem Zauberland
Wo eine unsichtbare Wand
Plötzlich nicht mehr
Ganz durchsichtig ist...

Sondern wie ein Vorhang
Der durch einen sanften Wind bewegt
Plötzlich Falten wirft
Und sichtbar wird...


So fühl ich mich grad
Auf diesem Ozean der Unsicherheit
Wo ich mich nicht auskenn
Aber doch mich orientiere...

… an dem Flackern in der Ferne.

In dem Durcheinander
Wo mein Körper zittert
Ich verwirrt bin
Ängstlich...

… da ist ein Licht
… das mich plötzlich trägt
… das mir Hoffnung gibt

Als wäre das Boot
In dem ich sitze
Plötzlich
Eine unsichtbare, große Hand
Die mich dem Licht entgegenträgt...

… durch den Vorhang hindurch
Der mir nicht nur die Sicht
Sondern auch Gefühle versperrt hat...

Außer der Angst.
Aber die war nicht benennbar
Nur ein Körpergefühl...


Aber als wir da jetzt
Durch den Vorhang gleiten
Überrollt mich plötzlich
Eine Riesenwelle
Aus Scham.

… dass das Boot
Kurz überschwemmt ist
Voll Wasser
Voll mit Scham...

… die dann von mir rinnt.

Als ich wieder Luft bekomme...
Ist mein Gesicht
Nass von diesem Gefühl
Meine Haare liegen kalt
In meinem Nacken
Kleben an meinem Gesicht.

Ich fühle mich ein wenig...
Irritiert
Verwirrt
Aber auch nicht ganz so
Überrollt
Oder hilflos
Wie vorher...


Als wäre die Scham
Nur einmal
Voll
Über mich gekommen...

Als hätte sie
Nur die Spuren
Die kalten und nassen
Auf mir gelassen...

Als wäre sie schon wieder
Mit dem Meer vereint...


Und ich
Zurückgelassen
In der Verwirrung
Im Boot
Meine Füße im Wasser...

Ich merke
Wie sie kalt sind und nass
Die Schuhe sind getränkt...

Und ich beginne einfach
Das Wasser heraus zu schöpfen
Aus dem Boot ins Meer
Einfach mit meinen Händen...

Dann mit meinen Schuhen
Die ein bisschen mehr Wasser fassen
Bis nur mehr ein wenig
Am Boden des Bootes ist
Das auch meine Schuhe
Nicht mehr tränkt...

Mir ist kalt
Es ist irgendwie
Um mich herum
Dunkel
Nein, windig
Und ich muss mich
Wieder neu orientieren...

Ob dieses Licht noch da ist?

Ja...

Als ich den Blick hebe
funkelt es wieder...

Vor mir...

Tanzt jetzt sogar
Auf den Wellen des Meeres
Als wäre
Nicht weit von mir
Ein Loch in den Wolken...

Wo die Sonne sich durchdrängt
Und mir sagt:

Hier bin ich!

Komm!

Lass dich treiben!

Ich bin da!


Und ja
Ich brauche nichts zu tun...

Ich schaue einfach
Auf dieses Glitzern
Und freue mich...

Und irgendwas wird ruhig
In mir
Und still...

Das bemerke ich plötzlich
… dass es irgendwie still ist
Das Laute in mir...

Auch um mich
Wird es ruhiger
Die Wellen...

Die Dunkelheit
Sie lichtet sich...

Und was mich einhüllte
Und umwarf
Ist verflogen
Hat sich aufgelöst
In ein warmes
Sanftes Wehen...


Mir ist noch immer kalt
Doch plötzlich wird es 
Heller...

Ich spüre die Wärme
Auf meinem Gesicht
Die Sonne
Die jetzt über mir scheint.

 

Inspiriert von der Schreibwerkstatt von TAU.

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