Sich Stück für Stück der eigenen Wahrheit nähern.

 

Bewusst leben

... heißt für mich Begegnung.


Und jede Begegnung ist eine Reise...

… wo ich mich selbst und andere ent-decke und erkenne.

Wie begegne ich mir? Wie begegne ich dir?
Wie begegne ich dem Unbegreiflichen?
Wie begegne ich dem Schweren? Und wie der Freude?


Es hat mit Nähe zu tun:


Wie nahe bin ich mir eigentlich? Welche Seiten kenne ich, welche schätze ich, welche mag ich weniger und verurteile sie?

Wenn ich die Nähe zu anderen vermisse - wo lasse ich sie vielleicht nicht zu?
Wenn ich mich mit allem was ich kenne und noch nicht weiß von mir oder vergessen habe, erkenne und an-erkenne, bin ich gleichzeitig auch immer freier und leuchtender.
Dann kann Nähe auf so viele Arten entstehen und gelebt werden.


Es hat mit Annehmen und So-Sein-Lassen zu tun:


- meiner Gefühle

- meiner Grenzen
- von Situationen

Um los-gelöst von vergangenen Erfahrungen und Konventionen das zu erleben was jetzt ist.


Es hat mit Mut und Mitgefühl zu tun:


MUT – mich zu zeigen

MITGEFÜHL – mich und andere bewertungs-frei wahrzunehmen


Es hat mit Vertrauen und Neugier zu tun:


Bisheriges Denken und Handeln hinterfragen - aus Neugier, was sonst noch alles möglich ist.

Unsicherheit und Unklarheit zulassen - weil wir Neues eben noch nicht kennen.

Wem oder was gebe ich Macht?!

- Meinem Ärger oder meiner Liebe?

- Meinen Zweifeln und Sorgen oder meinem klaren, selbständigen Denken und Handeln?
- Meiner Angst oder meinem Vertrauen?


Wenn ich mich hingebe - meinem Leben - wird es erfüllt sein.


"Wo wir willkommen heißen, tragen Hände uns den Himmel herein."
(Monika Minder)

Schmerz

Von Schmerzen...
... und Wegen eines annehmenden Umgangs mit diesen.


Das Thema "Schmerz" beinhaltet so Vieles!
Auf so vielen Ebenen begegnen wir Schmerz und haben jede/r unseren eigenen Umgang damit.
Oftmals sind wir allein mit unserem Schmerz, da viele sich nicht auf erlösende Art über diesen (körperlichen oder seelischen Schmerz) äußern können - ob jetzt durchs Darüber-Reden oder durch andere Verarbeitungsmechanismen (wie Bewegung aller Art, künstlerischer Ausdruck, in der Natur sein etc.).
Wir wissen oft nicht, was wir dem Schmerz tun sollen oder ändern können, wenn wir gerade mittendrin stecken. Oder haben einen Umgang, der uns nicht wirklich vom Schmerz erlöst - wie es Jammern etwa sein kann.

Aufgrund meiner langjährigen andauernden Auseinandersetzung mit dem Thema war es mir ein Anliegen, einige übergreifende An-Sichten dazu zu be-schreiben.

Wenn du also mehr über
+ Zusammenhänge zwischen körperlichen und seelischen Schmerzen erfahren willst,
+ über Ursachen oder
+ übers "Leiden" sowie
+ zu "ent-spannenden" Möglichkeiten, mit Schmerz umzugehen,
lies bei "SCHMERZ LASS NACH" weiter!

Besser kommunizieren

... und jede Situation unseres Lebens spricht auf andere Weise zu uns...


Ich hatte in der vorletzten Ausgabe des Magazins Connection - "Wie Sprache Welten erschafft" - noch die Freude, dort einen Artikel veröffentlichen zu können.

Mit "Entsprechungen. Wir kommunizieren auf so vielen Ebenen, in so vielen Welten!" beschreibe ich meine Sicht,
+ was Sprache alles beinhaltet,
+ wie komplex Kommunikation ist,
+ wie viele Welten eigentlich zusammentreffen...
+ wie wir einander begegnen.
+ und begegnen können,
wenn wir uns mit uns selbst wie mit anderen auseinandersetzen, zusammen finden, einander ent-decken.

Hier gehts zum ganzen Artikel: Connection_Entsprechungen

 

Umgang mit Stress

Stress bedeutet für jeden Menschen etwas Anderes, setzt sich aus so vielen Komponenten zusammen. Je mehr uns diese bewusst werden, wir die jeweiligen Aspekte ins Blickfeld und in den Griff bekommen und sie so verändert werden, desto weniger sind wir „dem Stress“ ausgeliefert.

Wenn wir uns der körperlichen Anstrengungen bewusst werden, die bei unserem Stressmuster eine Rolle spielen und diese lernen loszulassen,
- können sich die Gefühle zu bestimmten Situationen oder Personen ändern,
- alte Glaubensmuster in den Wind geschossen werden und
- neues (Selbst)vertrauen entstehen.


Wenn du erfahren möchtest, wie du durch mehr Aufmerksamkeit und Körperbewusstsein deinen Stress meistern kannst, kontaktiere mich gerne für eine unverbindliche Schnupperstunde.

Mut zur Lebendigkeit - Mut zum Du-selbst-Sein

Lebendig sein bedeutet für mich:

- immer wieder dem Unbekannten begegnen

- Intensität zu erleben – ob Aufregung, Ärger oder Freude

- gefühlvoll zu sein – im Stillen genauso wie in begeistertem Ausdruck

- mich berühren zu lassen und zu spüren, was mir wichtig ist oder was ich nicht will

- mich zu erfahren, immer wieder neu

- und noch vieles mehr…

Mut zur Lebendigkeit bedeutet für mich vor allem den Mut zu haben, authentisch und wahrhaftig zu sein - das zu leben, was wir denken und fühlen, um unserem Innersten zu ent-sprechen und „uns selbst zu erfüllen“.

Wenn du in diesem Zusammenhang noch mehr lesen möchtest – von Mut und Lebensfreude, von Angst, Vertrauen und der Hingabe an Gefühle, oder davon, was Mut meiner Meinung nach noch so alles ausmacht – lies beim Artikel „Mut und die Freude am Leben“ weiter.

Tango - abseits von Klischees

Die meisten Menschen verbinden mit Tango* vor allem Sehnsucht und Nostalgie, manchmal auch Dramatik. Eher Schwermütiges, ernste Mimik, die Farben schwarz und rot. Tragische Geschichten, auch wenn es „nur“ um die alltägliche Tragik von Enttäuschungen aller Art geht.

(M)eine Geschichte des argentinischen Tangos

Buenos Aires, 2004

Ein wirklich riesiger Turnsaal, hunderte von Menschen zwischen 20 und schätzungsweise 80 Jahren oder sogar älter, eine große Tanzfläche, um die sich viele viele Tische ranken. Ich bin mit ein paar Freunden hier und bin vor allem ob der vielen älteren Paare gerührt, die wohl seit Jahrzehnten zumindest einmal in der Woche sich in eine der Milongas* zusammenfinden. Sie schmiegen sich zärtlich aneinander, genießen, haben einfach Spaß. Vor allem nicht nur Tangos, Vals und Milongas* werden hier getanzt, sondern dazwischen gibt es auch Rock’n Roll und Discohits! Noch um 5h Früh, als ich mit meinen Freunden die Milonga verlasse, sind sicher noch rund 100 Leute da, tanzen eine Tanda* nach der anderen und verschmelzen zwischendurch in langen Küssen.

Es war für mich einer der berührendsten Tanzabende. Es war ein Ort, wo man einander wöchentlich trifft, miteinander genießt, auftankt, sich Musik und Umarmungen hingibt. Trotz allem, was in der kleinen eigenen oder in der großen Welt passiert. Eine Oase des Aufgehoben-Seins, inmitten der Stürme des Alltags.

Abschalten? Oder zu sich finden?

Das ist wohl einer der Gründe, weswegen Menschen Tango tanzen. Viele Leute würden es wohl „Abschalten“ nennen, was sie da tun, wenn sie für ein paar Umarmungen tanzen gehen. Sie versuchen Unannehmlichkeiten hinter sich zu lassen, zu entspannen, einfach Spaß zu haben.
Wenn die Musik ertönt, suchen sie den Blick von geeigneten TanzpartnerInnen, willigen mit einem Nicken ein und treffen sich auf der Tanzfläche. Eine einladende Umarmung, die Hände finden sich, man atmet mal gemeinsam ein und aus. Durch Gewichtsverlagerungen „schwingt man sich ein“ und der Führende beginnt die Improvisation. Schritt für Schritt kreiert sich der gemeinsame Tanz aus Führen und Folgen, aus Einladungen und Hingabe.

Die Wirklichkeit ist vielfältig

Betrachten wir einmal die Ebene des Tanzes genauer. Ich finde, dass der argentinische Tango einer der authentischsten Paartänze ist, denn da es ums Improvisieren geht, trifft man einander dort, wo man gerade steht, begegnet man der Vielschichtigkeit der Menschen. Zudem ist es mit jedem Tanzpartner unterschiedlich – die Art und Dynamik der Bewegungen, die Interpretation der Musik, humorvolle, schüchterne oder schwermütige Charaktere. Und wenn Frauen Frauen führen, dann ist das auch noch mal anders…

Man kann an einem Abend also viele Welten durchwandern – und zwar gerade weil man doch nicht alles hinter sich lassen kann. Seinen Charakter kann man ja auch nicht einfach so beim Schuhe wechseln zur Seite legen. Schüchterne können nicht plötzlich mutig werden, sondern sind oft durch verschiedenste Unsicherheiten abgehalten, sich wirklich zu entspannen und einfach Freude am Tanzen zu haben. Es gibt Menschen, die eher sehr „erdig“ tanzen und andere, die mehr über die Tanzfläche schweben. Und es gibt auch städtespezifische Eigenheiten von Tangoszenen, wo vor allem gender-spezifische Themen sichtbar werden.

Viel Kommunikation, viel Nähe, ohne Worte

Für mich zeigt sich darin, wie jede Begegnung wahrhaftig eine Reise ist. Eine Ent-deckungsreise der Vielschichtigkeit des Lebens, das sich in einem Menschen ab-bildet, die unendliche Mischung von (scheinbar) gegensätzlichen Gefühlen, Empfindungen, Gedanken sowie kulturelle Besonderheiten (ob jetzt nationale oder familiäre).
Und so empfinde ich auch jede Tango-Begegnung als eine Entdeckungsreise: von Ausdrucksarten und –möglichkeiten, durch unterschiedliche Welten. Sofern man keine Choreographien tanzt, sondern sich wirklich auf Improvisation einlässt, kann man sich selbst und den anderen mit jedem Schritt entdecken und sich ausdrücken. Dieser Tanz ermöglicht nicht nur das Ab-Handeln von Figuren, sondern ist ein wahrer Dialog von Bewegungen, eine Kommunikation auf vielen Ebenen, unendliche Vielfalt an Interpretationen der Musik. Menschen begegnen einander mit ihren unterschiedlichsten Gefühlen und Stimmungen, welche die Musik auslöst und jenen, die vielleicht gerade präsent sind. Oder es werden jene auf-gedeckt, die sonst im „Untergrund“ vergraben liegen. Im Tanz darf das Innen nach außen gekehrt werden, bekommt es Raum, kann erfahren werden.

Musik und Text vereinen

Die Texte vieler Tangos handeln vorwiegend von unglücklicher Liebe, Einsamkeit, Tod. Es geht ums Scheitern und um die Diskrepanzen von Reichen und das eigene bescheidene Leben. Viele düstere, traurige Alltagsgeschichten. Es sind Lieder voller großartiger und schöner Poesie, ganz gleich worum es sich handelt.
Und die Musik – eine riesige Bandbreite von Stilen, die sich in ca. einem Jahrhundert gebildet haben, unterschiedlichste Arten, diese Geschichten noch spürbarer werden zu lassen. Oftmals ist die musikalische Ausführung aber nicht ebenfalls nur schwermütig, getragen und schwelgerisch, sondern auch sehr spritzig, leichtfüßig und humorvoll. (Musikbeispiele finden Sie auf meiner Homepage.) Ist das nicht paradox?

Aber vielleicht ist es gerade dieses Zusammen-Spiel von Erzählungen über die Bandbreite des Lebens mit den vielen musikalischen Interpretationen und Färbungen, die die unterschiedlichsten, auch gemischten Gefühle, die wir dabei haben können, widerspiegeln.  Es scheint, dass hier in ca. 3 Minuten jeweils die Dichte des Lebens enthalten ist, Musik und Text die scheinbare Widersprüchlichkeit vereinen.

So wie das Leben selbst oft alles auf einmal oder, alles in einem bieten kann.



Begriffserklärungen:

Tango: Der argentinische Tango ist nicht das, was man bei uns in der Tanzschule lernt.

Milonga: einerseits die Bezeichnung eines Tanzabends, andererseits eine Musikrichtung bzw. Tanz. Neben Tangos werden auf einem traditionellen Tanzabend auch immer Vals (Walzer) und Milongas gespielt.

Tanda: Traditionelle Milongas bestehen aus Tandas – 3 bis 4 Musikstücke einer Gattung (Tango, Vals oder Milonga) – und Cortinas – kurze Musikeinlage (Pop, Folklore etc. je nach DJ sehr unterschiedlich), um die Tanzfläche zu verlassen und die nächste Tanda mit jemand anderem zu tanzen.


HIER
finden Sie noch Genaueres zur Musik, mit einigen Youtube-Beispielen zum Reinhören und Anschauen unterschiedlicher Tanzstile.


Und hier gibt es ein paar Texte von anderen,
die ich sehr inspirierend, berührend und bestärkend finde:

Als ich mich selbst zu lieben begann - Charlie Chaplin

Als ich mich selbst zu lieben begann...
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man
SELBST-BEWUSST-SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man
AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, wie sehr es jemand beleidigen kann,
wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzudrücken,
obwohl ich wusste, dass die Zeit nicht reif war und der Mensch nicht bereit,
und auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß ich: Das nennt man
RESPEKT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Einladung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man
REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Freude und Glück bringt,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Rhythmus.
Heute weiß ich, das nennt man
EINFACHHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist
SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man
BESCHEIDENHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag,
Tag für Tag, und nenne es
BEWUSSTHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken behindern und krank machen kann.
Als ich mich jedoch mit meinem Herzen verband,
bekam der Verstand einen wertvollen Verbündeten.
Diese Verbindung nenne ich heute
HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich:
DAS IST DAS LEBEN!


Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959

 

Die Fabel von den Fröschen

Eines Tages entschieden die Frösche, einen Wettlauf zu veranstalten.
Um es besonders schwierig zu machen, legten sie als Ziel fest, auf den höchsten Punkt eines Turms zu gelangen.

Am Tag des Wettlaufs versammelten sich viele andere Frösche, um zuzusehen.
Dann endlich – der Wettlauf begann.

Nun war es so, dass keiner der zuschauenden Frösche wirklich glaubte, dass auch nur ein einziger der teilnehmenden Frösche tatsächlich das Ziel erreichen könne.

Statt die Läufer anzufeuern, riefen sie also: „Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!“ oder „Das ist einfach unmöglich!“ oder „Das schafft Ihr nie!“

Und wirklich schien es, als sollte das Publikum rechtbehalten, denn nach und nach gaben immer mehr Frösche auf.

Das Publikum schrie weiter: “Oje die Armen! Sie werden es nie schaffen!“

Und wirklich gaben bald alle Frösche auf – alle, bis auf einen einzigen, der unverdrossen an dem steilen Turm hinaufkletterte – und als einziger das Ziel erreichte.

Die Zuschauerfrösche waren vollkommen verdattert und wollten von ihm wissen, wie das möglich war.

Einer der anderen Teilnehmerfrösche näherte sich ihm, um zu fragen, wie er es geschafft hätte, den Wettlauf zu gewinnen.

Und da merkten sie erst, dass dieser Frosch taub war!

Indianische Einladung

Es interessiert mich nicht, wie du deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich will wissen, wonach du dich so sehr sehnst, dass es dir weh tut,
und ob du davon zu träumen wagst, dem zu begegnen,
wonach sich dein Herz verzehrt.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich will wissen, ob du es riskierst, für deine Liebe als Narr dazustehen,
für deine Träume und für das Abenteuer zu leben.

Es interessiert mich nicht, wie deine Sterne stehen,
ich will wissen, ob du zu deinem wirklichen Leid vorgedrungen bist.
Ob dich der Verrat des Lebens geöffnet hat oder ob du dich
zusammengezogen und verschlossen hast aus Furcht vor weiterem Kummer.

Ich will wissen, ob du Schmerz aushalten kannst, meinen und deinen eigenen,
ohne zu versuchen, ihn zu verstecken, verblassen zu lassen oder zu manipulieren.

Ich will wissen, ob du Freude empfinden kannst, meine oder eigene,
ob du voller Wildheit tanzen kannst und dich
von den Finger- bis zu den Zehenspitzen
in einen Rausch versenken kannst,
ohne zu mahnen, vorsichtig zu sein oder realistisch
oder an die Grenzen des Menschseins zu erinnern.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du mir erzählst, wahr ist.
Ich will wissen, ob du einen anderen enttäuschen kannst, indem du dir selbst treu bleibst.
Ob du die Anschuldigung, betrogen zu haben, ertragen kannst,
und ob du nicht deine eigene Seele betrügst.

Ich will wissen, ob du treu sein kannst und damit vertrauenswürdig.
Ich will wissen, ob du Schönheit sehen kannst, auch wenn sie nicht jeden Tag sichtbar ist,
und ob du dein Leben aus Gottes Gegenwart speist.

Ich will wissen, ob du mit Versagen leben kannst, deinem und meinem.
Und trotzdem noch am Ufer des Sees stehen kannst und dem Silber des Vollmondes „Ja“ zurufen kannst.

Es interessiert mich nicht, wo du wohnst und wie viel Geld du hast.
Ich will wissen, wie du nach einer Nacht voller Trauer und Verzweiflung aufstehen kannst, ausgelaugt und zermartert, und tun kannst, was für die Kinder getan werden muss.

Es interessiert mich nicht, wo du bist oder wie du hierher gekommen bist.
Ich will wissen, ob du mit dir alleine sein kannst und ob du die Gesellschaft,
die du in diesem einsamen Moment hast, wahrhaftig magst.