Mut und die Angst vor dem Ungewissen

Mut und die Angst vor dem Ungewissen

„Man entdeckt keine neuen Teile der Welt, ohne den Mut zu haben, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“ (André Gide)

Mut bedeutet die Welt zu ent-decken

Meine eigene und die „da draußen“.

Es bedeutet, nicht immer wieder nur das zu tun, was ich eh schon kenne - weil das früher oder später ziemlich lang-weilig sein kann, den immer gleichen Film abspulen zu sehen.

Sondern mich in unbekannte Gefilde vorwagen und andere Wege beschreiten als bisher. Und das sogenannte Sicherheit schenkende Vorhersagbare hinter mir zu lassen, weil es schlussendlich nicht das ist, was ich mir eigentlich wünsche.

Denn im Grunde wollen wir lebendig sein, oder? 
... und das ist aufregend! Das ist intensiv!

Mut bedeutet Raum geben

Es bedeutet für mich aber auch, dem Alten und Ungelösten seinen Raum zu geben, wenn es sich gerade zeigt – damit es heilen kann und ich nicht unbewusst aus diesem heraus agiere.

Es bedeutet Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Wie etwa zu weinen – um einen verstorbenen Menschen, um erwachte alte Erinnerungen, die noch nicht betrauert wurden oder um Sehnsüchte oder Bedürfnisse, die nicht gestillt wurden…

Es bedeutet körperliche wie seelische Schmerzen nicht zu verdrängen oder als „normal“ „runterzumachen“, sondern mich mit diesen „auf ein Packl zu hauen“, bis sie sich davonschleichen...

Es bedeutet Konventionen zu hinterfragen, ob sie mir, anderen, dem Ganzen (noch) dienlich sind. … Glaubenssätze und Überzeugungen, die sich aus Erfahrungen und den Jahren gebildet haben, zu identifizieren und schauen, ob sie noch stimmen.

Kurz gefasst: Altes durch's „Anschauen“ loslassen und damit offen bzw. „leer“ sein, um das Neue zu empfangen... auf das ich „gierig“ sein darf ;)

Mit der Angst ins Vertrauen

Was braucht es dann, um mutig zu sein?
... um mich zu überwinden bzw. die Grenzen meiner Vor-stellungen?

Wenn ich meinem Mut wieder auf die Sprünge helfen will, braucht es dafür „Räume“, wo ich mich sicher fühle. Es braucht Menschen, wo ich die Erfahrung mache, mich mit meinen Sichtweisen, meinen Gefühlen, meinen Ängsten, meinen Fragen, meinen Visionen… zeigen zu können, ohne dass dies bewertet wird. Wo ich angenommen werde, so wie ich bin. Wo ich durch die Aufmerksamkeit und Offenheit meine nächsten Schritte sehe.

Wo ich mich vor-traue ins Unbekannte und mich z.B. mit der Angst in ihren vielen Facetten auseinander- bzw. zusammenzusetze: 
einerseits mit den Ideen und alten Erfahrungen, was alles „angsteinflößend“ oder einfach aufregend ist bzw. war, andererseits mit den körperlichen Empfindungen wie erhöhter Herzschlag, Atem anhalten, Zittern...

Wo ich lerne diese körperliche Erfahrung zu beeinflussen - durch bewusste Atmung, An- und Entspannung

und es wage,

  • die Angst, die ich einmal hatte, wirklich zu spüren
  • die Angst vorm Ungewissen zuzulassen, weil ich nicht alleine bin
  • die Angst als die ursprüngliche Begleiterin wieder zurück zu gewinnen, die einfach sagt „sei wachsam“ oder auch „da stimmt was nicht“

Und durch das Begegnen meiner Angstgedanken und -gefühle dann wieder ein Stück mehr zu differenzieren, was hier und jetzt wirklich ist und was mit Vergangenem zu tun hat.

„Du gewinnst Stärke, Mut und Selbstvertrauen mit jeder Erfahrung, bei der du wirklich wagst, der Angst ins Gesicht zu sehen.“

(Eleanor Roosevelt)

Dem Leben vertrauen

Wenn ich mutig bin, hat das viel mit Hingabe zu tun... an das, was jetzt ist. An das, was bei mir oder anderen im Moment wahrnehmbar ist. Es ist ein „mich dem Leben anvertrauen“, den Gefühlen und Gedanken Raum geben, die gerade da sind.

Wenn ich z.B. meiner Angst begegne, dass ich nicht mehr geliebt werden könnte, indem ich meine Wut oder Trauer zeige, kann ich erleben, dass mein Gegenüber nicht so wie bisher ärgerlich oder ignorant reagiert, sondern mitfühlend und verständnisvoll.

Wenn ich mir meine Gedanken und Gefühle zugestehe und dem anderen zutraue, dass er das auch tut - mitfühlend sein kann und mich ernst nimmt, wie ich dies gerade selbst tue - dann gebe ich ihm die Möglichkeit dazu, selbst wenn er es bisher nicht getan hat.

Vor-Trauen

Es ist immer wieder ein Mich-Hingeben in den Fluss meines Lebens,
ein Mich-An-Vertrauen, dass es das Leben gut mit mir meint...

  • dass ich so sein kann wie ich wirklich bin,
  • dass ich meinen Herzenswünschen nicht nur folgen darf sondern „soll“
  • dass ich das bekomme, was ich wirklich brauche (was manchmal Anderes sein kann, als wir uns das „ein-bilden“ ;)).

Mutig ins Ungewisse

Mutig ins Ungewisse _ Körper-Bewusst-Sein _ Pfeffer belebt

Leben bedeutet Aufregung, Intensität, Ungewissheit!

Sei also mutig und trau dich

  • dich und andere immer wieder neu wahrzunehmen
  • dir und anderen unvoreingenommener und wahrhaftiger zu begegnen
  • Altes und Neues zu ent-decken
  • mehr ins Fühlen zu kommen
  • Angst und Aufregung nicht zu scheuen
  • nicht alles einordnen zu müssen

Trau dich

  • sinnlose Kämpfe aufzugeben, die nur alte Strategien sind, mit Überforderungen umzugehen
  • zu tun, was du wirklich willst, was dir ent-spricht
  • auf Unverständnis oder Spott zu stoßen und dich nicht davon beirren zu lassen. Vielleicht ist dieser Mensch im Grunde nur neidig. Und vielleicht inspiriert ihn eines Tages dein Mut, dein Tun, dein Begeistert-Sein.

Trau dich, etwas anders zu machen als bisher oder als es andere tun -
und erlebe, wie sehr das Leben es gut mit dir meint.

 

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