Kopfschmerzen oder Migräne?  Häufige Gründe und 3 Tipps zur Selbstbehandlung

Kopfschmerzen oder Migräne? Häufige Gründe und 3 Tipps zur Selbstbehandlung

„Migräne ist unheilbar“ – habe ich vor kurzem in einem Magazin bei meiner Hausärztin gelesen. Und war schockiert! Und wütend! Weil ich diese Wortwahl so anmaßend finde – egal auf was sie sich bezieht. Denn es zeigt nur eine momentane Grenze von Wissen und Möglichkeiten.

Und weil ich in meiner Arbeit anderes erfahre!


Es gibt nicht nur verschiedenste Behandlungsmethoden, wenn man schon mitten im Schmerz steckt oder die wir unterstützend brauchen, um diesem den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es braucht auch mehr Klarheit darüber, wie wir ganz individuell überhaupt auf Schmerz reagieren und wie wir das verändern können! Und damit auch die Schmerzen.

Der Fokus muss noch viel mehr darauf gelegt werden, was sowohl körperlich als auch psychisch dazu führt, dass wir so verspannt und unter Druck sind – und was wir selbst dafür tun können, dass es uns nachhaltig besser geht.

Warum bekommt man Kopfweh?

Wie bei so vielen Schmerzen oder Krankheiten gibt es nicht nur unterschiedlichste Formen, sondern auch verschiedenste Gründe für diese. Wenn man sich nicht gerade den Kopf wo angeschlagen hat und dementsprechend der Kopf brummt, spielen im Normalfall immer mehrere Faktoren zusammen.

Sie kennen vermutlich schon die vielen Tipps, die gegen Schmerzen allgemein kursieren oder auch konkret bei Kopfschmerzen hilfreich, lindernd oder teilweise auch vorbeugend sind: Mehr (Wasser) trinken, allgemeiner Stressabbau durch Bewegung, Entspannung, Pausen, Akupressurpunkte bzw. Massieren, Dehnübungen, schwarzer Kaffee mit Zitrone...

Wenn Sie neben den diversen bewährten Hausmitteln, Medikamenten oder anderen Behandlungen wegen Ihrer Kopfschmerzen oder Migräne auch weniger wütend oder resigniert sein wollen und mehr die Ursachen von diesen aus dem Weg räumen wollen, dann lesen Sie weiter!

Ursachen von Kopfschmerzen

Beschwerden bzw. Schmerzen entstehen aus unterschiedlichsten körperlichen, aber auch emotionalen oder mentalen (Hinter)Gründen:

Weil wir

  • z.B. eine Verletzung haben und nicht die richtige Behandlung erhalten oder es gar nicht behandeln lassen
  • länger eine Haltung einnehmen, die uns nicht gut tut
  • einseitige Belastungen (auch Bewegungen oder langes Stehen) haben und keinen Ausgleich machen
  • Bedürfnisse nicht wahrnehmen oder ignorieren
  • mit gewissen Gefühlen nicht konstruktiv umgehen können - und dadurch auch körperlich ausweichen, uns eng machen oder in Widerstand gehen
  • Unangenehmem (körperlichen oder seelischen Schmerzen, Unsicherheiten, Ärger etc.) eher ausweichen, dies weg haben wollen – weil es ja nicht angenehm ist – und daraus manchmal erst Beschwerden entstehen.

Verspannungen lösen und Stress abbauen, Umgang mit Schmerz, Gefühle zeigen

Ich möchte deswegen hier auf 3 Zusammenhänge näher eingehen, die ich am relevantesten halte:

1) Stress und Schmerz

Agnes Pfeffer - Körper- und BewusstseinsarbeitJeder Mensch hat so seine schwachen Bereiche: ob das jetzt der Bauch ist, der Rücken oder eben der Kopf. Wenn es starke Wetterschwankungen gibt, emotionale Belastungen oder einfach Alltagsstress, gibt es oft einen oder zwei Bereiche oder Organe, die da melden „Hey, hier gibt es ein Ungleichgewicht!“, da ist etwas zu viel (oder auch zu wenig ;)).

Auch Sprichwörter kommen nicht von ungefähr: "Die Angst sitzt mir im Nacken" oder "Mir brummt der Schädel" (vor all den Dingen, die ich noch tun muss...). Sie zeigen psychosomatische Zusammenhänge auf, denen wir manchmal nicht genug Beachtung schenken.

D.h. es geht hier gleich um 2 Komponenten: um die körperlichen Spannungen bzw. Schmerzen und um die Zusammenhänge mit irgendeiner Art von Stress.

Diese gilt es (mehr) zu differenzieren:

  • Wo genau gibt es welche Schmerzen?
    Oft sagen Menschen ganz allgemein „der Rücken“ oder „der Bauch“, greifen dann aber automatisch eh genauer auf den Bereich, um den es geht.
    Beim Kopf ist es ebenso: manche Menschen können gar nicht so leicht beschreiben, wo und wie genau der Schmerz ist, weil es oft so ein diffuses Gesamtpaket ist oder so einnehmend ist, dass es genau dann auch schwer ist, dies in Worte zu fassen.
  • Was ist da körperlich konkret da?
  • In welchen Situationen treten sie (vermehrt) auf?
    Auch wenn man das Gefühl hat, dass einem dauernd etwas weh tut, ist es bei genauerer Betrachtung nicht immer so.
  • Wodurch werden sie besser und wann sind sie gar nicht da?!

Allein das Differenzieren und Beschreiben klärt bzw. löst schon so manches.
Wenn wir uns des Schmerzes und dessen Hintergründen bewusst werden und uns dabei immer wieder bewusst spüren, entspannen wir uns – durch das Erkennen.

2) Wie umgehen mit Schmerz?

Der nächste – und oft vernachlässigte – Schritt ist es, sich nicht nur auf den Schmerz zu konzentrieren, sondern auch darauf, wie wir diesen „weg haben wollen“: Wenn wir erkennen, dass und wo wir einen Widerstand haben gegen das, was weh tut, dann können wir diesen auch loslassen. Denn diese Ablehnung gegen Schmerzhaftes – so nachvollziehbar diese auch ist – kostet nicht nur viel Energie, sondern kann auch weitere Schmerzen auslösen!

Körperbewusstsein löst Schmerzen

Wenn uns etwas weh tut (ob körperlich oder seelisch) werden wir also oft automatisch wütend oder resigniert. Wir werfen unserem Körper oder anderen vor, dass sie uns weh tun (was teilweise ja auch der Fall sein kann, wenn uns das Verhalten eines Menschen etwa kränkt) oder wir fühlen uns als Opfer. Wir wollen, dass unser Körper funktioniert bzw. wundern oder ärgern uns, wenn er zwickt oder verspannt ist. Wir fühlen uns hilflos und es ist dann manchmal so, als wäre der Körper dort und wir da, oder umgekehrt.

Dabei will dieser – bzw. etwas in uns – mit uns kommunizieren!
Unser Körper teilt uns mit „da passt etwas nicht“, er sagt einfach, da ist etwas nicht in (der) Ordnung, nicht in Balance – weil...

  • wir ignorieren da etwas – Bedürfnisse, Grenzen, Wünsche
  • wir glauben etwas (anderes) tun zu müssen
  • wir glauben, anders sein zu müssen

Das zu erkennen – also einerseits unsere Reaktion auf bzw. unseren Widerstand gegen den im Moment offensichtlichen (Kopf)Schmerz und andererseits die eben nicht offensichtlichen Hinter-Gründe – ist einer der Aspekte von Körper-Bewusst-Seins-Training. Weil damit Ursachen erkannt und gelöst werden.

3) Vom Gefühlschaos zu neuer Leichtigkeit

Und dann sind da noch die Gefühle…

Gefühle zeigen - durch Körper- und Bewusstseinsarbeit von Agnes PfefferWir schlucken alles mögliche hinunter: Wut, Angst, Trauer, Scham…

... weil wir nach allen möglichen Konventionen leben – von der Familie, von der Kultur, von der Gesellschaft etc.

... weil wir unsere eigenen Vor-stellungen und Er-wart-ungen an uns und das Leben haben, diese sich nicht immer erfüllen und wir nicht immer so gut damit umgehen können.

Wie sehr zurückgehaltene Gefühle zu Beschwerden, Schmerzen, Krankheiten führen (können), scheint nach wie vor noch wenigen bewusst zu sein.

Aber all diese unausgedrückten Gefühle stecken irgendwo fest. Beim einen äußert sich der Stau eben in Kopfschmerzen, beim nächsten in verspannten Schultern, bei der anderen im Magen oder auch in einem ungreifbaren Chaos, oft genannt „Stress“.

Und viel zu selten werden körperliche Symptome noch unabhängig von psychischen Belastungen betrachtet, auch wenn Stress allgemein schon „angesehener“ ist bzw. besprochen wird.

Je mehr wir aber diese Zusammenhänge sehen und anerkennen, Schmerzen und Verspannungen also einerseits einfach wahrnehmen ohne sie zu bewerten (indem wir uns etwa nicht mehr ärgern) und andererseits durch bewusste An- und Entspannung Gefühle zum Vorschein kommen lassen, desto mehr kommen die Energien wieder in Fluss, die sich irgendwo gestaut haben oder „Druck gemacht“ haben.

Wenn wir Gefühlen also mehr Raum geben und (am besten natürlich in einem geschützten Rahmen) durchleben, kommt es gar nicht mehr zu den „Engpässen“ wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Migräne.

Meine Tipps gegen Kopfschmerzen

Zusammenfassend könnte man sagen:

1) Widerstand ist zwecklos! ;)
Ihr Körper ist nicht „der Böse, der Ihnen diese Schmerzen zufügt“!

Wehren Sie sich nicht mehr, indem Sie sich über Ihren Körper ärgern oder sich als sein Opfer fühlen, sondern werden Sie sich bewusst, dass Ihr Körper und Sie eins sind! Wenn er Ihnen weh tut und Ihnen sagt „Hey…, da ist was nicht in Ordnung“, dann seien Sie mitfühlend und antworten „Hey… was brauchst du (also ich) denn jetzt!?“
Und tun Sie das dann auch – auch wenn Sie glauben, „dass das gerade nicht geht“.
Und wenn es nur 1 Minute Augen zu, atmen und spüren ist.

2) Entspannung ist mehr (als man glaubt)!

Was auch immer Sie entspannt, Ihnen Wohlbefinden bringt bzw. Freude macht – tun Sie es! Und am besten immer öfter! Ob Sie in die Natur gehen, Sport betreiben oder Yoga, gerne ins Theater gehen oder ins Konzert, Karten spielen oder malen… oder gerade nur ein paar Minuten Zeit haben, um bewusst durchzuatmen, ein Glas Wasser zu trinken, sich kurz zu bewegen.

Gerade wenn Sie Ihren Kopf oft nur wahrnehmen, wenn er weh tut oder Sie verspannt sind, ist es wichtig bewusst etwas anderes als Schmerz oder Spannungen zu erleben. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit auf Entspannung, Erleichterung und Wohlbefinden wird nicht nur die Selbstheilung unterstützt, sondern auch das Bewusstsein auf andere Aspekte als den Schmerz gelenkt.

Mehr dazu finden Sie in meinem Blogartikel "Die Sprache des Körpers".

3) Halten Sie sich nicht zurück!

… und trauen Sie sich ihre Gefühle zu zeigen, ehrlicher und authentischer zu sein.

Sie verspannen dann weniger Ihr Kiefer (und damit Ihren Nacken), weil Sie nicht länger „den Mund halten“, sondern Ihrem Ärger auch mal Luft machen.
Sie müssen dann nicht mehr „den Bauch vor Angst verkrampfen“, weil Sie sich und anderen Ihre Unsicherheit eingestehen - und damit meistens auf mehr Verständnis stoßen, als wenn Sie dies nicht tun.
Sie müssen nicht mehr „die Schultern einziehen“, weil Sie zu dem stehen, was Sie fühlen - und sich z.B. nicht mehr für Ihre Trauer schämen.

… weil wir alle diese Gefühle haben und alle oft nicht wissen, was wir damit tun sollen.
… weil wir alle wieder lernen dürfen, diese wieder mehr einfach nur zu erleben.

Wenn keine „Lösung“ gesucht wird, sondern Gefühle einfach erlebt werden - sie da sein dürfen - vergehen sie meistens recht schnell. Wenn sie nicht mehr - mit viel Energie - zurück gehalten werden, wodurch sie zu Verspannungen und Schmerzen führen, sind wir wieder mehr wir selbst.

Für eine neue Lebensqualität!

Für neue Leichtigkeit und Lebensfreude - Pfeffer berührt, belebt, befreit!Das Erkennen von Widerständen, Schmerzen erlauben und Gefühle zeigen ist natürlich sehr komplex und kann sehr Vieles bedeuten.
Ich hoffe Ihnen ein paar Einblicke und neue Perspektiven gegeben zu haben.

Vielleicht möchten Sie einen Kommentar hinterlassen? Ich freue mich darauf!

Wenn Sie diesen Themen und Beschwerden in einem geschützten Rahmen begegnen wollen, dann können Sie unverbindlich das Körper-Bewusst-Seins-Training kennenlernen.

 Melden Sie sich!

... und erleben Sie Erleichterung und neue Lebensfreude!

Herzlichst,
Ihre Agnes Pfeffer

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