
Von Nähe und Verletzlichkeit
Jede Begegnung ist eine Reise...
… wo ich mich selbst und andere ent-decken und erkennen kann.
- Wie begegne ich mir? Wie begegne ich dir?
- Wie begegne ich dem Unbegreiflichen und der Unsicherheit?
- Wie begegne ich dem Schweren und Schmerzlichen?
Und wie der Freude?
... mit Skepsis oder Dankbarkeit?
... mit Neugier und Vertrauen?
... in Nähe
Wie nahe bin ich mir eigentlich?
Welche Seiten kenne ich? Und welche schätze ich?
Welche mag ich weniger und verurteile sie?
Bemerke ich den Schmerz, den ich mir und anderen zufüge, wenn ich mich oder andere bewerte und beurteile?
Anstatt mich sanft und achtsam voran zu tasten... in die Begegnung...
... eine Gratwanderung an unseren Grenzen...
... denn Begegnung findet an der Grenze statt...
Wenn wir da nicht - aufs Gleichgewicht achtend - am Grat unserer Bedürfnisse und Wünsche wandern, können wir leicht in die Tiefe (von Angst und Hass, Schuld(zuweisungen) und Scham) stürzen.
Solche Gefühle können schon auftauchen... aber wenn wir gut auf unsere Grenzen achten und uns nicht überfordern indem wir uns übergehen (durch Zurückhaltung ebenso wie durch "Drüberfahren"), können wir alte Erfahrungen und jetzige Situationen leichter differenzieren, Vergangenes hinter uns lassen und die Nähe des Augenblicks erfahren.
... in unsere Verletzlichkeit
Wenn ich die Nähe zu anderen vermisse... wo lasse ich sie vielleicht nicht zu?
... weil ich im Grunde Angst habe, (wieder) verletzt zu werden...
In einer Welt der Konventionen und Floskeln bedarf es immer wieder einigen Mutes,
uns so zu zeigen, wie wir wirklich sind.
Ich tue dies mit Bedacht und setze mich nicht allem und jedem aus, aber traue mich Schritt für Schritt, mehr von mir zu zeigen, ehrlich und wahrhaftig zu sein.
Ich schaue, was bzw. wer zieht mich an... wo ich mit Sanftheit aus mir herausgehen kann, mich vorwagen kann... in die Begegnung.
Dort, wo mir etwas zu viel ist ziehe ich mich zurück oder teile dies mit... um gemeinsam zu erörtern, was es gerade braucht.
Es braucht dazu das Anerkennen und Mitgefühl, mich und andere in unserer Verletzlichkeit wahrzunehmen und zu achten.
Das Anerkennen, dass wir uns im Grunde alle auf unsicherem bzw. unbekanntem Terrain begegnen, wenn wir einander wirklich begegnen wollen.
Jede Begegnung ist eine Reise... ins Hier und Jetzt
Wenn wir uns und anderen wahrhaftig begegnen wollen, hilft es uns, wenn wir ganz im Hier und Jetzt ankommen.
Indem wir
- unsere Bedürfnisse und Gefühle wahrnehmen und ausdrücken
- unsere jeweiligen, momentanen Grenzen erkennen und akzeptieren
- uns und das Gegenüber nicht übergehen
- in die jetzige Situation und Umstände eintauchen
- nachfragen und abgleichen, was wir spüren und fühlen, glauben und wollen... und was nicht.
Wenn wir unsere Überforderung, Angst oder Unsicherheit nicht bekämpfen, sondern ihnen Raum geben, können wir uns von vergangenen Erfahrungen und einengenden Konventionen lösen und das erleben was jetzt ist.
... in Sanftheit und Wohlwollen
Wenn wir so achtsam im Moment sind bzw. ankommen, sind wir meiner Meinung nach automatisch sanfter.
Bei aller Aufregung, die wirkliche Nähe beinhaltet und bei all den Verletzungen, die wir alle erlitten haben, brauchen wir meiner Meinung nach alle Sanftheit und Behutsamkeit.
Wir alle durften so oft nicht wir selbst sein, erlauben es uns selbst und einander nach wie vor so oft noch nicht.
Da braucht es ein sanftes Annähern...
- um wieder Vertrauen zu erlangen, dass es jemand (bzw. auch das Leben an sich) gut mit uns meint
- um das Wohl-Wollen zu fühlen und das Entspannen-Können zu spüren, das damit einhergeht
- um die vielen auftauchenden Gefühle erlauben zu können... Sehnsucht und Angst, Freude und Überwältigung, Offenheit und Unsicherheit, was weiter passiert...
... in Vertrauen und Neugier
Jede wahrhaftige Begegnung ist eine Reise ins Unbekannte.
Wenn wir uns mit allem, was wir einerseits schon von uns selbst kennen und andererseits noch nicht wissen (oder vergessen haben), er-kennen und an-erkennen, uns und anderen unvoreingenommen(er) begegnen, werden wir immer wieder überrascht sein!
... dann kann Nähe auf so viele Arten entstehen und gelebt werden!
Wenn wir in den jeweiligen Moment wirklich ein-steigen, können wir unsere bisherigen Erfahrungen und unser Denken in Ruhe erforschen und hinterfragen. Wir sind nicht nur jedes Mal ein Stückchen freier, sondern können auch staunen, was außerhalb unserer Vorstellungskraft noch alles möglich ist.
Wenn wir Unsicherheit und Unklarheit zulassen - weil wir Neues eben noch nicht kennen (können) ;) - sind wir im Vertrauen... und das Leben hat Gelegenheit uns "eines Besseren zu belehren"... und zwar im positiven Sinne.
... das ist zumindest meine Erfahrung.
... in meine Ermächtigung
Wem oder was gebe ich also Macht?!
- Meiner Voreingenommenheit - oder meinem WOHL-Wollen?
- Meiner Angst - oder meinem Vertrauen?
- Meinen Zweifeln und Sorgen - oder meinem Zu-Mir-Stehen und Klarheit?
- Will ich Unruhe stiften - oder Licht ins Dunkel bringen und leuchten?
- Will ich Ärger oder Sanftheit?
Was davon soll mehr in meinem Leben sein?
Was ist mir will-kommen?
"Wo wir willkommen heißen, tragen Hände uns den Himmel herein."
(Monika Minder)
... in die Wahrhaftigkeit
Mehr und mehr erlaube ich mir, wirklich so zu sein, wie ich bin
- meine Wünsche genauso zu respektieren wie meine jeweiligen, momentanen Grenzen
- meiner Begeisterung zu folgen und mich voller Unsicherheit auf unbekanntes Terrain zu begeben - Schritt für Schritt
- zu staunen, was sich abseits meiner Vorstellungskraft alles er-gibt und ent-falten will.
Mehr und mehr habe ich mich dem Leben hingegeben und vertraut
- habe mich Stück für Stück meiner eigenen Wahrheit angenähert
- und durch Begegnungen unterschiedlichster Art ent-faltet
- habe mich, andere und das Leben ent-deckt
Authentischer zu leben ist nicht nur erfüllender, interessanter und schöner, als irgendwelchen Konventionen zu entsprechen, die oft niemandem (mehr) nützen oder sogar oft schaden...
es tut nicht nur gut, erleichtert und verschönert uns das Leben, miteinander wahrhaftiger und lebendiger zu werden...
es heilt und schenkt Frieden.
Ich wünsche auch dir das Vertrauen und die Neugier, dich dem Leben entspannter und gelassener hinzugeben, mehr und mehr du selbst zu sein und mit anderen diesen Raum von Nähe und Verletzlichkeit zu betreten.
Falls ich dir dabei behilflich sein soll, melde dich gerne für eine Schnuppersitzung.
Wenn du gern weitere Beiträge, Impulse oder Poesie erhalten möchtest, melde dich hier für meinen Newsletter an.
Willst du Weiteres über den Umgang mit Unsicherheit und Ungewissheit lesen?
- wie du von Schamgefühlen zur Hingabe kommst
- mehr Mut und Vertrauen gewinnst
- dich von der Unsicherheit getragen fühlen kannst.
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.