Selbstbewusst und stark

Selbstbewusst und stark

„Was kann ich, was können wir Männer tun, um Frauen mehr Sicherheit zu vermitteln?“
... hat vor kurzem ein Mann auf Facebook nachgefragt.

Ich habe hier ein paar meiner Gedanken dazu.
Denn es ist wirklich erschreckend, wie viele Frauen sich draußen und auch drinnen unwohl fühlen, nicht nur nachts. Sie fühlen sich in unterschiedlichsten Situationen hilflos oder ausgeliefert, vertrauen ihren Gefühlen nicht genug bzw. werden ihnen diese noch immer abgesprochen. 

Nachfragen und zuhören

Deswegen finde ich es sehr fein proaktiv nachzufragen und zuzuhören, was Frauen oder verängstigte Menschen allgemein schon erlebt haben bzw. denken und fühlen.

Das Gehörte einfach mal stehen und sickern lassen. Es weder gleich zu kommentieren noch eine Lösung bereit zu stellen gibt das Gefühl, anderen ihre Gefühle und Erlebnisse nicht abzusprechen. Es wahr-zu-nehmen kann schon sehr viel sein.

Ich fühle mich durch das Nachfragen und dementsprechende Interesse nicht nur wahrgenommen, sondern auch ernst genommen... wenn ich etwas einfach mal erzählen „soll“, wie es ist und dies nicht in irgendeiner Form bewertet oder beurteilt wird.

Ressourcen-orientiert

Ebenso ist es wichtig, Menschen ganz allgemein in ihrem Selbst-Bewusstsein und in ihrem Sein zu stärken.

Indem wir nicht nur mehr Fragen stellen und zuhören, sondern anderen auch sagen, was wir an ihnen schätzen oder bewundern (Qualitäten, Verhalten, Einstellungen...), wie gern wir sie haben, wofür wir dankbar sind...
Indem wir weg vom verbreiteten Mangel- und Fehlerbewusstsein uns vor allem darauf konzentrieren, was gut tut und stärkt.

Und indem wir Gefühle von Sicherheit, Selbstbewusstsein und Stärke auch üben.

Nicht unbedingt nur durch Selbst-“Verteidigung“
... wo ich das Gefühl habe, dass es einen Grund gibt oder geben könnte, mich verteidigen zu müssen...
... wo ich aus der Defensive heraus, mich schützen zu müssen - mich (meiner Meinung nach) nicht stark fühlen kann, sondern mich potenziell in Gefahr fühle...,

sondern indem wir uns bewusst machen, was wir verkörpern bzw. verkörpern wollen.

Embodiment: Was verkörpern wir?

Zur allgemeinen Bewusstwerdung kann es hilfreich sein, sich verschiedene Situationen mal aufzuschreiben, wo wir uns sicher, stark, selbstbewusst, kraftvoll... fühlten.

Ganz egal welche Situationen das waren bzw. durch was auch immer wir dies fühlten (weil du etwas geschafft hast, jemandem geholfen hast, in irgendetwas erfolgreich warst oder dich einfach über etwas gefreut hast oder glücklich warst...)
Es geht um das Gefühl der Integrität, das wir dann verspüren... um die Stärke und Verbundenheit, durch die wir uns nicht angreifbar sondern sicher fühlen.

Embodiment ist dann der nächste, wichtige Schritt: Sich bewusst zu werden, was wir verkörpern. Es geht darum, Haltungen wahrzunehmen bzw. bewusst in verschiedene Haltungen zu gehen.

Ganz praktisch heißt das z.B. Folgendes:

Spüre und fühle
mal nach, wie eng und angespannt du wirst, wenn du an eine unangenehme Situation denkst, wo du Angst hattest oder dich unsicher fühltest.
Welche Haltung nimmst du dann ein? Wo spannst du dich überall an? Wo spürst du Druck oder Enge? Und welche Gedanken schwirren dann herum?

Verweile kurz darin und lerne dich in dieser Haltung kennen.
Dann lass sie los.
Atme tief durch, bewege dich, wie es dein Bedürfnis ist und spüre dann erneut nach, wie du bist.
Was hat sich verändert? Wie stehst du jetzt?

Was bedeutet es körperlich, wenn du ganz selbstbewusst, stark oder frei bist?
Wie stehst du? Wie ist dein Brustkorb, dein Blick, deine Haltung?
Wie fühlt sich das an? Welche Begriffe oder Situationen fallen dir ein?

Und welche Haltung möchtest du gern öfter „ein-nehmen“?

Das Starke nähren

Es gibt mittlerweile nur mehr selten Momente, wo ich (v.a. nachts, manchmal aber auch untertags) mich ein bisschen unwohl fühle. Dann hilft es mir am meisten wenn ich keinerlei „Interesse“ an meinem Umfeld zeige, gewissermaßen so tu, als merke ich gar nicht, dass da andere Menschen sind.
Ich nehme sozusagen an, dass nicht alle Menschen die herum spazieren mit anderen Menschen (z.B. mir) auf der Straße in Kontakt kommen wollen.
Und konzentriere mich darauf, wo und wie (!) ich hin will: auf meine dementsprechende Klarheit und Fokussiertheit, auf meine selbst-bewusste Haltung, auf mein Gefühl von Kraft.

Wenn wir also Situationen von Sicherheit und Stärke, von Verbundenheit mit allem was ist, wieder mehr und öfter erinnern, wenn wir uns mit Menschen umgeben, die uns gut tun und bestärken, dann nähren wir das Stärkende, das in uns ist und uns umhüllt. 
Wenn wir die Stärke und Sicherheit immer wieder „nach-fühlen“, in uns fühlen (stabilen Stand, aufrechte Haltung, volle Atmung in die Brust...), dann können wir diese Haltung und Gefühle auch leichter in Situationen erinnern und ein-nehmen, wo wir uns unwohl fühlen. Und achtsam sein, wie dies die Situation verändert.


Erkenne deine STÄRKEn!
Spüre sie.
Und nähre sie.


Wenn du weiter über Beiträge informiert werden willst, dann trag dich hier ein.

Wenn du Unterstützung möchtest, dich wieder mehr mit dir und deinem Selbst-Bewusstsein zu verbinden, melde dich gerne für ein unverbindliches KÖRPER-BEWUSST-SEINS-Training.

Leave a Reply